Die MacGregors 07 - Das Spiel geht weiter by Roberts Nora
Autor:Roberts, Nora [Roberts, Nora]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Contemporary
Herausgeber: Heyne Verlag
veröffentlicht: 2014-02-02T23:00:00+00:00
7. KAPITEL
Darcy wohnte nun schon seit fast einer Woche im »Comanche« und war erstaunt, wie viel es in dem Hotel noch immer zu erforschen gab.
Sie hatte sich das atemberaubende Reitturnier angeschaut, das zweimal am Tag im Amphitheater aufgeführt wurde, wo reinrassige Pferde und tollkühne Reiter in authentischer Komantschen-Tracht atemberaubende Kunststücke vorführten.
Sie war um den verschwenderisch ausgestatteten Swimmingpool, abgeschirmt durch Palmen und hohe Farne und gespeist durch einen künstlichen Wasserfall, herumgewandert und hatte die Finger in das kühle, klare Wasser gehalten. Sie hatte sich in der Bäderabteilung und im Schönheitssalon verwöhnen lassen, fast die Hälfte der Boutiquen abgegrast, aber bis jetzt hatte sie noch nicht die Zeit gefunden, sich auch nur eines der drei Theater anzuschauen oder durch die vielen Ballsäle und Konferenzräume zu spazieren.
Je länger sie Gast im »Comanche« war, desto größer schien es zu werden.
Als sich jetzt die Aufzugtüren zum Dachgarten hin öffneten, betrat sie eine mit üppigen Palmen und exotischen Schlingpflanzen bewachsene Oase. Das Licht der Morgensonne glitzerte im kristallklaren blauen Wasser des Pools wie funkelnde Diamanten.
Für die Sonnenanbeter gab es Liegen und Stühle in den Hotelfarben Smaragdgrün und Saphirblau. Und wer den Schatten der Sonne vorzog, konnte es sich unter einem Sonnenschirm bequem machen.
An einem der Glastische unter einem grün-blau gestreiften Sonnenschirm saß Daniel MacGregor. Er erhob sich, als er sie kommen sah, und Darcy war erneut von der Vitalität des Mannes beeindruckt.
»Vielen Dank, dass Sie sich Zeit für mich genommen haben, Mr. MacGregor.«
Er winkte ab und zog ihr galant einen Stuhl zurecht. »Wenn eine hübsche Frau mich um ein Treffen unter vier Augen bittet, müsste ich schon ein Narr sein, um abzulehnen.« Er nahm seinen Platz auf der anderen Seite des Tisches wieder ein. Gleich darauf erschien ein Kellner mit einer Kaffeekanne. »Möchten Sie Frühstück, Kindchen?«
»Nein.« Sie lächelte unsicher. »Ich bin so nervös, ich glaube, ich würde keinen Bissen runterkriegen.«
»Dann ist ein ordentliches Frühstück genau das Richtige. Sie müssen etwas Fleisch auf die Rippen kriegen, Mädchen. Bringen Sie uns beiden Schinken und Eier auf Toast«, sagte er an den Kellner gewandt.
»Sofort, Mr. MacGregor.«
Und so, überlegte Darcy, während der Kellner davoneilte, reagierte wohl jeder im Einzugsbereich von Daniel MacGregor. Sofort, hieß es da nur, und dann beeilte man sich, um es zu erledigen.
»So.« Er griff nach seiner Tasse. »Erst werden Sie mal was essen, danach fühlen Sie sich bestimmt schon sehr viel ruhiger. Ist ja kein Wunder, dass Sie etwas überreizt sind. Immerhin hat sich bei Ihnen in kurzer Zeit sehr viel verändert. Ich hoffe, mein Enkel kümmert sich ordentlich um Sie?«
»Oh ja. Er ist wunderbar. Sie alle sind wunderbar.«
»Aber der Boden unter Ihren Füßen scheint immer noch ein bisschen zu schwanken, was?«
»Ja.« Sie atmete tief durch, erleichtert über sein Verständnis. »Es ist alles so … aufregend und neu. Ich fühle mich, als wäre ich mitten in einem Roman gelandet, von dem ich nicht weiß, wie er ausgeht.«
»Was Sie nicht daran hindern sollte, das Kapitel, in dem Sie sich gerade befinden, zu genießen.«
»Nein, das tue ich auch.« Verlegen hob sie eine Hand und fingerte an den goldenen Spiralen, die an ihren Ohrläppchen baumelten.
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